Der Besuch des Nationalen Wasserstoffrates am letzten Donnerstag markiert einen wichtigen Moment in der Diskussion um die Zukunft der Energieversorgung und Dekarbonisierung der Stahlindustrie. Vor Ort präsentierte Geschäftsführer Christian von der Crone gemeinsam mit Projektingenieur Stefan Pelka die enormen Herausforderungen, mit denen das LÜLING konfrontiert ist: massiv steigende Energiekosten und die Anforderungen der Klimaschutzstrategie.
LÜLING vor großen Herausforderungen: Steigende Energiekosten und Klimaziele
LÜLING steht vor einer doppelten Herausforderung: Die Energiekosten, die bereits massiv gestiegen sind, erschweren die internationale Wettbewerbsfähigkeit erheblich. Gleichzeitig erfordert die Klimaschutzstrategie der Bundesregierung dringende Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen. LÜLING muss sich überlegen, wie die Umstellung auf erneuerbare Energien – wie Strom aus regenerativen Quellen oder Wasserstoff – wirtschaftlich umsetzbar ist. Und auch auf Kundenseite werden die Forderungen in Sachen Transparenz und Reduktion von CO2-Emission strikter: Ab 2025 fordert die Automobilindustrie bspw. CO2-Footprint bei jedem Angebot.
Eine vollständige Umstellung der Produktion auf Strom aus regenerativen Quellen würde für ein Unternehmen wie Lüling Kostensteigerungen um bis zu 350 % bedeuten. Noch gravierender wären die Kosten bei einer Umstellung auf Wasserstoff, dessen heutige Preise um ein Vielfaches höher liegen. Das Problem: Weder die Infrastruktur – in der Planung der Bundesregierung ist eine bundesweite Wasserstoffpipeline vorgesehen – noch die Kosten für die Umstellung sind bisher klar.
Internationale Unterschiede und Wettbewerbsfähigkeit
Während die Energiekosten in Deutschland weiter steigen, gibt es weltweit – auch innerhalb Europas – erhebliche Unterschiede in der Herangehensweise an Klimaschutzziele. Länder mit günstigeren Energiequellen – oder auch Länder, die nach wie vor auf Atomstrom setzen (der als „grün“ eingestuft wird) – haben einen klaren Wettbewerbsvorteil, der Unternehmen wie LÜLING zusätzlich belastet.
Besuch des Nationalen Wasserstoffrats bei LÜLING
Vor diesem Hintergrund besuchte der Nationale Wasserstoffrat, ein unabhängiges Beratungsgremium der Bundesregierung, LÜLING, um sich über die Herausforderungen des Unternehmens zu informieren. Der Rat, der die Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie begleitet, bringt Expertise in den Bereichen Dekarbonisierung und Infrastruktur mit. Der Besuch bot LÜLING die Möglichkeit, die Dringlichkeit politischer Klarheit und dementsprechenden Entscheidungen betonen. Insbesondere die Einzelheiten der nationalen Wasserstoff-Strategie sind noch ungewiss und lassen derzeit keine Planungen in die Infrastruktur oder zukünftige Produktionstechnik zu. Geschäftsführer, Christian von der Crone betont: „Wir brauchen klare Signale und Entscheidungen sowie einen genauen Fahrplan der Politik zu den Themen Energiepreise und Klimaschutz, um unsere Investitionen und die Zukunft unserer Standorte zu sichern.“